1. klassige Ergonomie sichtbar & messbar machen – Human Factors von Clip-Applikatoren 

Quantifizierung ergonomischer Designparameter im Bereich Human Factors.

Die Ergonomie – ein Human Factors Kernaspekt- handbedienter, medizinischer Instrumente entwickelt sich zunehmend zum Wettbewerbsvorteil. Ein Clip-Applikator (engl. Clip-Applier) ist ein chirurgisches Instrument, das zur Platzierung von Ligatur-Clips eingesetzt wird – typischerweise, um Blutgefäße oder andere röhrenförmige Strukturen zu verschließen. Aesculap hat eine neue Generation von Clip-Applikatoren entwickelt, deren innovative Griffgeometrie den Bedienkomfort erhöht, indem Druckstellen an den Händen der Chirurg:innen reduziert werden.

Erste Nutzer:innen-Feedbacks fielen positiv aus und hoben die verbesserte Ergonomie hervor. Um diese subjektiven Eindrücke durch objektive Daten zu untermauern, wollte Aesculap die ergonomischen Vorteile des neuen Designs quantifizieren. Wir hatten die Gelegenheit, Aesculap dabei in unserem Human-Factors-Teststand zu unterstützen und entsprechende Messungen durchzuführen.

Identifikation relevanter Human Factors Parameter

Das ergonomische Design handgeführter chirurgischer Instrumente basiert wesentlich auf komfortabler, belastungsarmer und intuitiver Handhabung. Hersteller stehen vor der Herausforderung, qualitative Nutzerwahrnehmungen in technisch quantifizierbare und spezifizierbare Designanforderungen zu übersetzen und diese valide nachzuweisen. Genau hier setzt unser Ansatz an: Mit Pressure Mapping können wir Belastungszonen an der Handoberfläche sichtbar machen, die während der Nutzung eines Instruments auftreten. So lassen sich gezielte Designoptimierungen ableiten, die den Komfort am Mensch-Produkt-Interface – beispielsweise am Griff – nachhaltig verbessern.

Unsere Human-Factors-Expert:innen stellten vergleichbare Bedingungen für unterschiedliche Clip-Applikatoren sicher – einschließlich Vorgängermodellen und Wettbewerbsprodukten. Somit erfolgt eine sichere Reproduktion realer Nutzung in einer kontrollierten Testumgebung. Dies wurde durch einen standardisierten Testaufbau erreicht. Der Aufbau reproduzierte realistische Griffpositionen auf Basis von Gelenkwinkeln und Betätigungswinkeln, die aus tatsächlichen chirurgischen Anwendungen abgeleitet wurden. Die Messung erfasste eine statische Darstellung der Druckverteilung zwischen dem Griff des Clip-Applikators und der Hand der Testperson. Hierfür wurden druckempfindliche Folien auf der Hand der Testperson angebracht. Die Krafteinwirkung wurde über den vollständigen Verschluss eines Clips definiert – als Abbild der vorgesehenen Nutzung des Instruments.

Aesculap test setup - Human Factors - Ergonomie Prüfstand

Overview of services expert analysis

Griffkomfort & Druckverteilung

Die erfassten Messdaten wurden digitalisiert und auf ein 3D-Handmodell übertragen, um eine detaillierte Visualisierung der Druckverteilung zu ermöglichen. Dies ermöglicht klare Erkenntnisse durch Datenvisualisierung. Die Druckwerte wurden entsprechend etablierter Belastungsgrenzwerte farbcodiert, sodass eine intuitive Einschätzung potenzieller Belastungsbereiche möglich war. Zusätzlich erfolgte eine quantifizierte Auswertung der druckbelasteten Kontaktflächen, die einen direkten Vergleich unterschiedlicher Griffgeometrien erlaubte. Diese Analyse lieferte objektive Erkenntnisse zur ergonomischen Leistungsfähigkeit und erleichterte die datengestützte Optimierung des Designs. Der ergonomische Mehrwert der neuen Griffgeometrien wird insbesondere beim Vergleich der verschiedenen Varianten deutlich.

Aesculap Pressure Mapping - Druckverteilung
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Ergonomische Vorteile sichtbar machen

Die Ergebnisse wurden in einem strukturierten Messbericht zusammengeführt. Dieser dient sowohl als Grundlage für weitere Designoptimierungen als auch als wertvolles Kommunikationsinstrument, um die ergonomischen Verbesserungen gegenüber internen Stakeholdern und im Markt zu belegen.

Durch den direkten Vergleich von Vorgängermodellen und Wettbewerbsprodukten wird der ergonomische Mehrwert der neuen Griffgeometrien besonders deutlich. Hersteller profitieren von einem klar nachvollziehbaren, quantitativen Nachweis für Designentscheidungen und erhalten valide Argumente zur Positionierung im Wettbewerb – So werden ergonomische Vorteile sichtbar – von der Analyse zur Optimierung.

Mit Pressure Mapping wird ergonomische Qualität messbar. Problematische Druckzonen werden sichtbar, Unterschiede zwischen Produktvarianten eindeutig quantifizierbar. So wird aus subjektiver Nutzerwahrnehmung ein objektiver Nachweis.

Entdecken Sie, wie Sie durch datenbasierte Druckmessungen die Ergonomie Ihrer chirurgischen Instrumente verbessern können – sprechen Sie uns an. Unsere Expert:innen freuen sich auf den Austausch mit Ihnen – Kontaktieren Sie uns.

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